Bau und StreckeneröffnungAm 15. Mai 1847 wurde die 87,62 Kilometer lange Teilstrecke der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) zwischen Duisburg und Hamm eröffnet. Die erste Betriebsstelle lag mitten im Grünen und weit außerhalb des Ortes. Ein alter Eisenbahnwagen diente als Warteraum des Haltepunktes Castrop. 1856 wurde ein provisorisches Fachwerkgebäude mit kleinem Stückgutschuppen und einem Wartezimmer für die 3. und 4. Klasse errichtet. Erst 1868 erhielt der Haltepunkt Castrop ein Empfangsgebäude.
Das Empfangsgebäude Castrop-Rauxel
Das Stationsgebäude von 1868 im Stil des Klassizismus war ein zweistöckiger Backsteinbau in Seitenlage, mit einem einstöckigen traufenständigen Anbau. Der zweigeschossige Gebäudeteil verfügte auf Orts- und Gleisseite über einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Alle Stockwerke besaßen Segmentbogenfenster und Türen mit Backsteinrahmen. Die beiden Stockwerke wurden durch ein Gurtgesims (ein Gesims an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) und einem Dachgesims (das oberste, das Bauwerk abschließende Gesims) optisch getrennt. Das Gebäude besaß Satteldächer.Ein Güterschuppen lag gegenüber der Gleisanlage wo es auch eine Kopframpe und eine Ladestraße gab.Im Erdgeschoss befanden sich Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Warteräume. Im Obergeschoss lagen die Wohnungen des Bahnhofsvorstehers und des Bahnmeisters.Die Gleisanlage entwickelte sich zunehmend zu einem Zechenbahnhof und musste mehrmals erweitert werden. Für den Personenverkehr verfügte der Bahnhof über einen Außen- und einen Inselbahnsteig. Da die Gleise hochgelegt waren konnten die Reisenden durch das Stationsgebäude über einen Treppenaufgang zu den Bahnsteigen gelangen.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1871 wurde der Haltepunkt zum Bahnhof hochgestuft. •1891 erfolgte die Umbenennung in Rauxel, um Verwechslungen mit dem Bahnhof Castrop Stadt (heute Castrop-Rauxel Süd) zu vermeiden. Der Bahnhof wurde durch den Anschluss von Kohlenzechen ein wichtiger Umschlagplatz.•Im November 1901 erweiterte man den Bahnhof mit einer Fußgängerunterführung. •Zwischen 1906 bis 1909 wurde das Stationsgebäude umgebaut. Es entstand ein Stellwerksgebäude.•Am 1. April 1926 vereinigten sich die Stadt Castrop und das Amt Rauxel zur Stadt Castrop-Rauxel mit 70.000 Einwohnern.•1932 errichtete die Deutsche Reichsbahn (DR) zwei Stellwerksgebäude, wovon eines gegenüber dem Stationsgebäude stand. Das alte Stellwerk von 1907 wurde ersetzt.•Im November 1944 wurde der Bahnhof Rauxel vollständig zerstört.•1954/55 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) ein schlichtes Bahnhofsgebäude auf den Grundmauern des alten Bahnhofs Rauxel. Das zweite EmpfangsgebäudeDas neue Stationsgebäude war ein zweistöckiger Kubus mit Walmdach. Im Obergeschoss lagen die Diensträume. Der Zugang in die Schalterhalle besaß ein um die Gebäudekante herumführendes Flachdach. An der Gebäudekante gab es die für die 1950/60er-Jahre typische Bahnhofsuhr. Entlang der Straßenseite hatte man das Gebäude um einen einstöckigen Anbau für die Gaststätte erweitert.Weitere Ausbauten oder Änderungen•1962 wurde der Bahnhof, wegen der zunehmenden Bedeutung, in Castrop-Rauxel Hauptbahnhof umbenannt. •1968 gestaltete die DB den Bahnhofsvorplatz um und baute ein Stellwerksgebäude für den Fahrdienstleiter. •Zwischen 1973 und 1989/90 ging der Bahnverkehr drastisch zurück. Die Bahnhofsgaststätte wurde noch bis 1990 betrieben. •1999 wurde der Bahnhof komplett renoviert und ein neues Vordach im Eingangsbereich gebaut.•Einige Gleise wurden im Jahr 2000 zurückgebaut und das Bahnsteigdach erneuert.•Am 1. April 2004 schloss der Fahrkartenschalter.•2017 wurde das Stellwerk des Fahrdienstleiters aus dem Betrieb genommen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude von 1955 gehört zu den frühen Nachkriegsbauten und ist weitgehend erhalten geblieben.
Luftaufnahme
Bilder Castrop-Rauxel
Bahnhof um 1900
Bahnhof 1956
neuer Bahnhof Rauxel 1911
Hauptbahnhof Castrop-Rauxel
Castrop-Rauxel Hbf Bf - ECAC : 138C1 : KS13-Feb02
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 18. Dezember 1843 (Preußische Gesetzessammlung Jahrgang 1844 Nr. 3 Seite 21) erhielt die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Duisburg Hbf - Oberhausen Hbf - Essen-Frintrop - Essen-Bergeborbeck - Essen-Altenessen - Gelsenkirchen Hbf - Wanne-Eickel Hbf - Herne Abzw Bladenhorst - Mengede - Dortmund Vbf - Dortmund Hbf - Abzw Selmig -Hamm (Westf)