EINE DOKUMENTATION
Panorama Coburg © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten

Bahnstation Coburg

Bau und Streckeneröffnung Am 18. Februar 1856 begannen die Bauarbeiten an der „Werrabahn“. Alle Kunstbauten der Strecke wurden dabei schon für einen zweigleisigen Ausbau vorbereitet. Die Bahnstation Coburg sollte zunächst als „Wechselstation“ dienen, sie wurde jedoch nach Lichtenfels verlegt. Die erste Probefahrt eines Zuges erreichte Coburg am 3. Oktober 1858. Am 2. November 1858 wurde die 130,1 Kilometer lange Strecke von Eisenach nach Coburg und weiter nach Sonneberg von der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft feierlich eingeweiht.

Das Empfangsgebäude Coburg

Das mehrgliedrige Stationsgebäude von 1858 in Seitenlage besaß an der Ortseite einen dreistöckigen, traufenständigen Mittelbau als Eingang, der von zwei giebelständigen ebenfalls dreistöckigen Gebäudeteilen flankiert wurde. Beidseitig ergänzte ein traufenständiger, zweistöckiger Gebäudeteil mit giebelständigen, dreistöckigen Seitenflügeln das Gebäude ab. Alle Gebäudeteile besaßen Satteldächer. Im Erdgeschoss gab es ein Vestibül (repräsentative Eingangshalle), Wartesäle für die verschiedenen Wagenklassen, ein Bahnhofsrestaurant sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen waren Dienstwohnungen entstanden. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Der letzte 7,98 Kilometer lange eingleisige Streckenabschnitt ins bayerische Lichtenfels ging am 24. Januar 1859 in Betrieb. Am 1. Juli 1892 wurde die 17,6 Kilometer lange Nebenbahn nach Rodach von der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. Am 1. Oktober 1895 kaufte das „Königreich Preußen“ die Werra-Eisenbahn- Gesellschaft auf. Am 1. August 1903 ging ein neuer Güterbahnhof in Betrieb. Dadurch bedingt wurde der Bahnhof wesentlich entlastet. 1911 begannen die umfangreichen Bauarbeiten für den Bahnhofsumbau. Einige Arbeiten konnten bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges fertiggestellt werden. 1913 wurde im Südkopf des Bahnhofs ein Stellwerksgebäude errichtet. 1914 erhielt der Bahnhof ein weiteres Stellwerksgebäude im Nordkopf Am 14. November 1918 musste der Herzog von Sachsen-Coburg abdanken. Den bereits fertigen Fürstenbau hat er nie gesehen. Dieser besaß über dem Eingang zwei Löwen die das Wappen der Herzöge von Coburg festhalten. Erst 1919 konnte der Weiterbau fortgesetzt werden. Am 1. Juli 1920 wurde das Coburger Land durch Volksabstimmung dem Freistaat Bayern angeschlossen. Im Bahnhof wurden die Gleise auf einem Damm höher gelegt und im Nordkopf eine Unterführung gebaut. Ein Eil- und Postschuppen mit Übernachtungsmöglichkeiten und Seitenflügel zum Stationsgebäude entstand neben dem Stationsgebäude. Ein Bahnbetriebswerk mit 14-ständigem Rundlokschuppen im Jugendstil, Werkstätten und Übernachtungsgebäude entstanden im Norden. Ein neuer Personentunnel führte von der Schalterhalle zu vier Bahnsteigen. Am 3. September 1923 wurde der neue Bahnhof feierlich eröffnet.

Das zweite Empfangsgebäude

Das neue mehrgliedrige Stationsgebäude mit spätbarocken, zweistöckigen Eckpavillons und Fürstenanbau nach Entwurf von Conrad Steinbrück verfügte über einen traufenständigen, einstöckigen Seitenflügel der in der Mitte einen Eingangsrisalit mit übergiebeltem ionischen Säulenportikus besaß. Ein Heizhaus wurde angebaut. Der Bahnhof besaß eine Eil- und Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 10. April 1945 zerstörte ein Brand das Pyramidendach des südlichen Eckpavillons, dass durch ein flaches Satteldach ersetzt wurde. Am 5. Oktober 1950 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) eine elektrische Oberleitung zwischen Nürnberg und Coburg. 1978 nahm die DB die Stellwerke von 1913 und 1914 aus dem Betrieb. Sie wurden durch ein Stellwerksgebäude mit modernem Stellwerk ersetzt. 1997 schloss der Güterbahnhof. Das Stellwerk von 1978 wurde im Dezember 2007 von der Deutsche Bahn AG (DBAG) aus dem Betrieb genommen. Jeder Bahnsteig hatte einen Gepäckaufzug der von der Gepäck- und Expressgutabfertigung im Erdgeschoss das Ladegut auf den Bahnsteig beförderte. Die Bahnsteige besaßen eine Überdachung. 2004 baute die DBAG die nicht mehr benötigten Gleise zurück. Ein Friseur nahm seine Tätigkeit im Fürstenbahnhof auf. 2008 erhielten die Bahnsteige neue Dächer. 2012 ließ die DBAG den Lokschuppen zum Teil abreißen. Ende 2016 wurden die Bahnsteige saniert. 2019 begann die DBAG mit der Sanierung des Bahnhofsgebäudes und der Schalterhalle. Mitte 2021 wurden die Arbeiten abgeschlossen. 2022 wurde der Bahnhof als „Bahnhof des Jahres 2022“ ausgezeichnet. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude und der Post- und Eilgutschuppen sind im Zustand von 1924 erhalten.
Filmbild Coburg
Bilder Coburg
Bahnhof von 1858
Luftaufnahme
Bahnhof um 1900 Gleisseite
Bahnhof 1848 Bahnhof 1848 Planung und Konzession 293,0 PANORAMA Werrabahn Eisenach Lichtenfels